Home » Wärmearchitektur » Traditionelle Architektur » Klima » Tageszyklus

3.

Der Tageszyklus

Am offensichtlichsten wird unser Leben bestimmt vom Tag-Nacht Rhythmus. Natürlich wird er nicht in erster Linie wahr genommen als "warm-kalt", sondern vielmehr als "hell-dunkel" oder als "wach-schlaf". Dennoch ist diese Komponente für alle Kulturen dieser Erde die offensichtlichste. 

Auch in diesem Zeitsegment unterscheiden sich weltweit gewichtige Vertreter. Als typische Extreme kennen wir die Tropennacht wo das Thermometer nachts nicht fällt, - und als gegensätzliches Beispiel eine Polarnacht. 

Die Amplitude des Temperaturgefälles zwischen Tag und Nacht charakterisiert die thermische Umgebung. Das Tag-Nacht Gefälle ist besonders ausgeprägt in weiten vegetationsarmen Landflächen, notabene Sandwüsten, Gebirgswüsten, wo bei klarem Himmel die Erdoberfläche schnell auskühlt und somit die Lufttemperatur fast ungepuffert der sonnengeführten Strahlungsbilanz folgt. Sternenklare Nächte in hoch gelegener Wüstenebene folgen unerträglicher Tageshitze mit extremer Temperaturamplitude.  

a)

Temperaturcharakteristik

Der tägliche Temperaturverlauf lässt sich typisch durch die Schwankungs-Amplitude und den Tagesmittelwert charakterisieren 

  • Amplitude
    Die Tagesamplitude ist massgeblich abhängig von den tageszeitlichen Licht- und Wärmestrahlungsverhältnissen:

    • am Tag sind dies die Strahlungbilanz der direkten und indirekten Sonnenstrahlung
    • in der Nacht ist dies die Abstrahlungbilanz gegen den Nachthimmel. Diese wird durch allfällige Wolkenschichten gedämpft resp. blockiert.

    Die eigentliche Tagesamplitude ist also sehr stark von den Wetterverhältnissen abhängig.

b)

Geographie

Charakteristische Vertreter von Tagesschwankungen sind grossräumige vegetationslose Landschaften fern von grossen Wasserflächen wie Seen oder Ozeane.

  • Extreme Vegetationsdichte mit hohe Luftfeuchtigkeit puffern die Tag und Nachtextreme, - minimiert also die Tages-Amplitude.

    • Ein typischer Vertreter ist der tropische Regenwald.

  • Wüstenähnliche Landflächen verstärken die Amplitude, führen also zu kalten Nächten unter klarem Nachthimmel.

    • Typisch hierfür sind die Sandwüsten oder die Gebirgshochebenen.

  • Allgemein verstärken trockene Klimabilder die Tag-Nacht Amplitude .

    • Diese Klimazonen finden sich ausschliesslich in vegetationsarmen Höhenlagen am Äquatorgürtel.

  • Schneebedeckte Flächen fördern die nächtliche Abstrahlung.

    • Typische Vertreter hierfür sind die Pole und Gletscher.
    • Schneebedeckte Winterlandschaften.

  • ausgedehnte Wasserflächen minimieren die Tag-Nacht Amplitude.

    • Typische Vertreter hierfür sind zum Beispiel von Seen durchzogene Landschaften wie wir sie in Finnland kennen.
    • Inselflächen auf Ozeanen