2.

Bautechnologie

Die globale Verfügbarkeit von Grundmaterialien führten zur Entwicklung modulare Produktpaletten und Halbfabrikaten. Denken wir an die Ziegel-, Zement- und die Stahlindustrie, ohne deren neue Konstruktionspotentiale sich die Städtebilder kaum so hoch und rasant in die Vertikale bauen liessen.

Ferner wuchs ein ganzes Segment von spezifizierten Marktprodukten für die Infrastruktur: Stahlrohre, Brennkessel und Armaturen welche die wärmetechnische Entwicklung von Baukörpern entscheidend  prägten. Diese Wärmeinfrastruktur-Technologie brachte Wärme, Wasser, Luft und Kälte in die Gebäude. 

Diese rasante technologische Entwicklung  stellt die Architektur vor neue Herausforderungen: wie sollen all diese neuen Technologien vernünftig unter demselben Dach untergebracht und vernetzt werden. Nicht nur die strukturelle Gebäudeplanung ist komplexer geworden, sondern ebenso die flächendeckende Ausstattung mit Gebäudetechnik. 

Die extrem gesunkene Lebensdauer von spezifizierten Technologien und Produktreihen macht zunehmend das werterhaltende Gebäudemanagement zur betriebswirtschaftlichen Herausforderung. Der Unterhalt und Betrieb eines Gebäudes wird zur komplexen Aufgabe. Die Vernetzung von bis anhin getrennten Infrastruktur-Segmenten stellt hohe Anforderungen an Modularität und Standardisierung. 

Das wärmetechnische Innenleben der Baukörper hat sich grundsätzlich verändert. Die Rahmenbedingungen des Wärmehaushalts in der Architektur sind neu gesetzt. 

a)

Struktur

Die neuartigen Baustoffe ermöglichen Eigenschaften und Formen, wovon unsere Vorfahren nicht mal zu träumen gewagt hätten. Formteile werden in gewünschten Dimensionen und Farben auf dem Markt angeboten oder vor Ort in die die gewünschte Form gegossen. Selektive Werkstoffe werden komplementär zu massgeschneiderten Lösungen zusammengefügt. Ein Gebäude ist ein komplexes Puzzle geworden, - ein Meisterwerk der Koordination komplementärer Bausteine.  

  • Dichtungsmassen, Kleber
  • Isolationsmaterialien
  • Verbundgläser
  • Folien
  • Fassadenelemente
  • Stahlbau

Neue Konstruktionsmethoden, Montageabläufe und Arbeitsmethoden führen in architektonisches Neuland. Es entstehen Gebilde in Formen und Dimensionen, die noch vor Jahrzehnten unmöglich gewesen wären. Materialien mit spezifisch komplementären Eigenschaften werden gezielt kombiniert, womit neue Produktegruppen und intelligente Baumodule entstanden.

  • Stahlarmierter Beton

    • Plattenbauten
    • Tragkonstruktionen

  • Befestigungstechnik

    • Schraubverbindungen
    • Klebverbindungen
    • Dichtungen

  • Fassadentechnik

    • Fassadenhinterlüftung
    • Gläser
    • Mantelisolation

b)

Infrastruktur

Eingebettet in die Struktur haben sich viele neue Infrastrukturtechnologien, die gewollt oder ungewollt in den globalen Wärmehaushalt Einfluss nehmen. In erster Linie sind dies Wärmequellen und Verteilungssysteme:

  • Wärmeproduktion

    • Öfen
    • Brenner
    • Wärmepumpe
    • Solarkollektoren

  

  • Wärmeverteilung

    • Zentralheizung
    • Wärmespeicherung
    • Wärmeverbund
    • Bodenheizung
    • Lüftungssysteme

  

  • Wärmeüberwachung

    • Vernetzung
    • Regelung
    • Einbettung
    • Schnittstelle