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A.

Industrialisierung

Bis vor wenigen Jahrhunderten noch unterlag der Lebensrhythmus des Menschen mehr oder weniger dem Potential seiner eigenen Schaffenskraft. Seine Kapazität wurde bisweilen durch ein paar wenige Pferdestärken aufgebessert. Erst die Massenmechanisierung brachte in der Industrialisierung die Gesellschaft in ein völlig neues globales Gleichgewicht.

Produktionsrhythmen stiegen um Grössenordnungen und innert Jahrzehnten bauten sich weltumspannende Produktionsketten auf, worin mit bislang unvorstellbarer Transportleistung ungeahnt hohe Massenströme einsetzten.

Die Gesellschaft wurde weltweit enger vernetzt, - logistische Infrastrukturen und Telekommunikation umspannten bald den ganzen Globus. Das Transportwesen wurde viel schneller, die Kadenz der Produktionsstätten wurde mit mechanisierten Antrieben vom klassischen menschlichen Handwerk entkoppelt.

Kurz, - die Industrialisierung hat völlig neue materielle und funktionelle Massstäbe gesetzt. Vor all diesen weltweiten Entwicklungen blieb auch die Architektur nicht verschont. Die Bautechnologien wurden revolutioniert. Dank leistungsfähiger Logistik, sind Baumaterialien und Infrastruktur-produkte plötzlich überregional frei verfügbar und führen zu neuartigen Kombinationen von Halb- und Fertigprodukten. Wesentliche Segmente eines Gebäudes wurden bald schon aus dem Katalog heraus zusammengestellt.

Die moderne Architektur entband sich so innert kürzester Zeit von Jahrhunderte alten Ressourcenzwängen. Die Bauprodukte kommen aus industrieller Fertigung. Das Handwerk ist nicht mehr das primäre Produktionsgewerbe, sondern wandelt sich zum Produkt orientierten Montageunternehmen.