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A.

Typische Lastmodule

Lastmodule findet man im architektonischen Kontext grundsätzlich in Form von wandartigen Strukturen. Es sind diese Konglomerate aus Wänden, Decken,Dächern und Böden, die von den Wärmequellen durch die Zeit gezogen werden. Das Haus ist also wie ein mit Gütern beladener Karren der einerseits äusseren Klimaeinflüssen und andrerseits im inneren den Wärmeaktivitäten von Mensch und Infrastrukturen unterworfen ist. 

Das Gelände auf dem sich der Karren bewegt ist quasi das Klima. Da gibt es kurze Steigungen, grössere Hügel, aber auch hohe Pässe zu überwinden. Um diese Höhenunterschiede zu überwinden braucht es ein Pferd, - oder eben eine Wärmequelle, die den Wagen bei Steigungen hochzieht und bei Talfahrten bremst. Wagen und Antrieb sollten eben aufeinander abgestimmt sein. Da in unserem wärmetechnischen Modell das Klima fix gegeben ist - die Route also nicht dem Fahrzeug angepasst werden kann - muss das Haus wärmetechnisch so gebaut werden, dass es die herrschenden Klimabedingungen erfüllt.

Die Dicke der Wandschichten und deren Konstellation ergibt also ein charakteristisches Wärmeverhalten. Gerade im Entwurf sind die Grundstrukturen eines Gebäudes die elementaren Designelemente des Architekten. Wie dient also diese Struktur zukünftigen wärmefunktionellen Anforderungen?

Dabei interessiert vorallem das zeitliche Verhalten, das Reaktionsvermögen im kurz- und langfristigen Zeitbereich. Wie robust steht die Struktur wärmetechnisch im Tages- und Saisonzyklus. 

Wie lassen sich so thermische Komfortzonen designen, wo die klimatische Umwelt punktuell in den Wohnraum projiziert wird, - eben nicht nur als Bild sondern als "elementare thermische Erfahrung" mit einer mächtigen zeitlichen Ausdehnung. 

In allen Kulturen dieser Erde sehen wir sehr schön wie schon während Hunderten von Generationen mit diesen Zeiträumen der Lebensraum wärmetechnisch erfolgreich gestaltet wurde. Durch die materielle und technische Vielfalt tun sich uns zwar heute neue Horizonte auf, aber die Phänomene bleiben die gleichen.