Home » Globalisierung » Architektur
Globalisierung

Architektur

Die Architektur ist für die Gesellschaft so bedeutend, weil sie langfristige Lebensräume schafft. Mit dem Design ihrer Wärmestruktur und deren wärmetechnischen Ausstattung ist sie auch in entscheidendem Masse verantwortlich für die langfristige wärmetechnische Logistik. Über Jahrzehnte müssen Ressourcenströme und Installationen unterhalten werden.

Das wärmetechnische Design ist zur komplexen Herausforderung geworden. Die Komfortanforderungen sind gestiegen und die Struktur ist gleichzeitig vielen thermischen Einflüssen ausgesetzt ist, die es im langfristigen Gleichgewicht zu halten gilt. Neue Materialien und Technologien bieten neue Möglichkeiten, die sich im langfristigen Zeitraum erst mal bewähren müssen. Durch intelligente Kombination, selektive Isolation und neue Glastechnologien verändern sich Zeitkonstanten und der Baukörper bekommt neue thermische Charakterzüge.

Isolation und Speichereffekt

Die konsequente Gebäudeisolation, die in vergangenen Jahrzehnten zum Standard  geworden ist, stellt plötzlich eine andere Wärmeeigenschaft wieder vermehrt in den Vordergrund: die langfristige Wärmespeicherfähigkeit von Baukörpern wird wieder merklich spürbar. Das zeitliche Reaktionsvermögen wärmetechnischer Strukturen ist auf die Wärmespeicherfähigkeit massiver Baukörper zurück zu führen. Es ist also nicht die "reine Isolation", die unserer Wärmestruktur den zeitlichen Charakter gibt, sondern die eingebaute Masse.

Durch konsequente Mantelisolation bekommen die Gebäude sozusagen ein inneres thermisches Gleichgewicht. Durch den eigentlichen Isolationswert kommen die parasitären Wärmequellen in die Grössenordnungen der eigentlichen Heizleistungen. Das Wärmegleichgewicht hat also in letzter Zeit einen Wandel durchgemacht. Die modernen Strukturen haben einen sensibleren thermischen Charakter bekommen als zum Beispiel die historischen Konstruktionen aus aus dem Mittelalter.

Wärmequellen

Im modernen Hausbau wird viel "installierte Leistung" eingebaut, die je nach Wohngewohnheiten unsere Wärmestrukturen an die Grenzen des inneren Gleichgewichts zu bringen vermögen. Da ist ein Cheminée, ein heisser Föhn, eine heisse Herdplatte, eine sonnendurchflutete Fensterfront, ...

Der sporadische Auftritt all dieser Wärmequellen wirft unweigerlich Fragen auf bezüglich des dynamischen Wärmeverhaltens der ganzen Struktur oder einzelner struktureller Segmente.

All diese thermischen Akteure abschätzen und in das strukturierte Gefüge sinnvoll einordnen zu können ist eines der Ziele der Wärmearchitektur.

Nach oben