3.

Der Mensch

Was spielt nun der Mensch im traditionellen Wärmehaushalt für Rollen? Einerseits ist er das Mass aller Dinge und interpretiert mit seinem  Wärme-Sensorium die bereitgestellte Wärmewelt. Diese hat er mit langer Hand und viel Erfahrung vorbereitet. Der Weg führte über die Brennstoffbeschaffung, die Feuerung und nicht zuletzt den Unterhalt der schützenden Wärmestruktur mit all seinen Infrastrukturelementen. 

Die ultimative Manipulation der Feuerregelung ist also nur die Spitze des Eisbergs.

a)

Vorsorgen

Die Brennstoffbeschaffung ist vor allem bei Holzressourcen ein langwieriger Prozess. Der Baum wird gefällt, zersägt, gehackt, transportiert, gelagert, getrocknet und schliesslich nochmals zum Brennort transportiert. Denkt man an Ressourcenarme Gegenden, dann beeindrucken die weiten Transportwege, die schon vor Jahrhunderten zurückgelegt wurden. 

Gerade der Winter fordert vom Menschen eine weite und weise Voraussicht, sowohl was Menge als auch Zeit anbetrifft. 

b)

Betrieb

Über Jahrtausende wurde der Wärmehaushalt manuell betrieben. Die geistige und physische Präsenz des Menschen war unabdingbar, ansonsten Flammen im Holzofen schnell versiegten. Läden sollten nachts die Wärme halten helfen und wollten rechtzeitig geschlossen werden. Der Mensch wurde angetrieben von unzähligen Aufgaben, die tagtäglich erfüllt werden sollten.

  • Die Wärme-Empfindung

    Es sind sicher die Mahlzeiten, die über Jahrtausende den Rhythmus des Wärmehaushalts vorgegeben haben. Das Anfeuern des Kochherdes als prioritäre Aktion der Existenz ist vor allem in holzarmen Regionen noch heute festzustellen.

  • Die Erfahrung

    Der Mensch versucht das Wetter voraus zu ahnen und intelligent die klimatischen Gezeiten zu nutzen. 

  • Das Vorstellungsvermögen

    So öffnet und schliesst der Bewohner die Ventile in zeitlich geschicktem Moment. Dank offenen Fenster und Türen durchfluten milde Frühlinglüfte die Zimmer und temperieren das unterkühlte Haus in Windeseile. Oder er schliesst die Läden in der sommerlichen Mittagszeit, damit die intensiven Sonnenstrahlen nicht das Hausinnere überhitzen.

  • Die Wetterprognose

    Die Zukunft richtig vorauszusagen ist schon vor der modernen Meteorologie ein Thema gewesen. Mit mystischen Deutungen versuchte der Mensch der Pflanzen- und Tierwelt ihre Vorzeichen abzulesen und sie intuitiv richtig zu deuten.

c)

Unterhalt

Ein Haus will unterhalten werden. Das Dach muss dicht sein, morsche Hölzer werden ausgewechselt. Gebrochene Fensterscheiben werden ausgewechselt, Struktur und Infrastrukturen werden dem Alter entsprechend instand gehalten, modernisiert oder rechtzeitig ersetzt. Eine intakte Schale war Garant für eine stabile Wärmebrücke hinüber in den nächsten Frühling.