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IV.

Periodische Dynamik

In diesem Kapitel versuchen wir nun, den ausgeprägt zyklischen Charakter der wärmetechnischen  Architektur in einem vereinfachten Rahmen plausibler zu präsentieren. 

Sobald die Dynamik einen periodischen Charakter hat, bekommt sie analytisch gesehen ein interessantes Gesicht. Auf dieser periodischen Betrachtungsebene wirken die Bilder des Wärmeflusses abstrakter und können schliesslich globaler verstanden werden. Dieser Weg führt uns weg vom zwanghaften Spar-Gedanken. Die Abbildung der Realität in den Frequenzraum versucht uns etwas zu lösen von traditionellen Weisheiten, die stark an Brennstoffe und Tarifzähler gebunden sind, - und schliesslich sehr von buchhalterischem Denken geprägt sind 

Wir gewinnen so einen globalen Rückblick auf die Jahrtausend alte Baugeschichte, die wir anfangs beschrieben haben. Und endlich können wir dann die Fragen beantworten, die auch den historischen Kontext etwas neutraler ausleuchten werden. Was vielleicht etwas abstrakt erscheinen mag, liefert uns ein grösseres, toleranteres Bild der Geschichte. Es kann ja nicht sein, dass der Mensch des 21. Jahrhunderts sich am Ende nur noch mit reiner Wärmebuchhaltung beschäftigt. Es gilt auch die zeitliche Landkarte vor Augen zu halten. Stoffliche, energetische und menschliche Rhythmen kontextuell beschreiben zu können. 

Wie sieht also die thermische Dynamik schliesslich aus, wenn das System periodisch angeregt wird ?

Dynamisches Gleichgewicht

Wie verhält sich eine Wärmestruktur, wenn sie ohne aktive Wärmequellen in einer klimatischen Umgebung mitschwingt, - im Leerlauf sozusagen. Auf dieser Fragestellung basieren die Passivhauskonzepte. Wenn man dieses Leerlaufverhalten versteht, dann wird man auch erfolgreicher mit externen Quellen dieses Gleichgewicht zu seinen Gunsten manipulieren können.

Wie gut gelingt es die Perioden von "Wärmeangebot" und "Wärmenachfrage" geschickt zu kombinieren. Wie gut korrelieren die dominanten klimatischen "Frequenzbänder" mit der Struktur? Das System wird also nicht primär als energetisches System betrachtet, - noch weniger als stoffliches Kreislaufsystem, sondern abstrakt als zeitliches Gleichgewicht. 

Bilanz

Was geht durch, was wird reflektiert ....

Das Thema "Wärme speichern" wird also abstrahiert, - in der Zeitbetrachtung reduziert sich die Betrachtung auf "Reflexion" und "Transparenz". Die Geschichte ist auch rechnerisch interessant, weil sich gewisse Dinge bei Anwendung der richtigen Methodik schliesslich vereinfachen.